Barrierefreier Badespaß in Reinickendorf
19. April 2023: Einwohner-Anfrage
in der BVV zum Paracelsus-Bad: Bei der aktuellen Modernisierung werden die Berliner Bäderbetriebe die Barrierefreiheit im Umkleide- und im Sanitärbereich weiter verbessern. Wieweit allerdings das Schwimmbecken selbst barrierefrei zugänglich sein wird (war es bisher nicht), blieb im Dunkeln. Der zuständige Stadtrat für Schule, Sport und Facility Management, Harald Muschner (CDU) sieht das Problem fehlender Wasserfläche gerade auch für den Behindertensport; Abhilfe ist aber nicht in Sicht. Da bleiben wir dran….
12. Mai 2023: KDV beschließt unseren Antrag
Unser Antrag heute bei der Kreisdelegiertenversammlung der SPD Reinickendorf: Einen neuen Anlauf, damit in den drei Strandbädern in unserem Bezirk auch Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ins Wasser kommen. Bisher ist das im Hallenbad am Wilhelmsruher Damm möglich – dort gibt es einen Lift am Beckenrand. Wenn die Modernisierung abgeschlossen ist, wird es ähnliche Möglichkeiten hoffentlich auch im Paracelsusbad geben. Für Strandbäder bieten sich weitere Lösungen an: Rampen ins Wasser, Strandrollstühle bereitstellen. Wer als Mensch mit Mobilitätseinschränkungen an der niederländischen Nordsee-Küste Urlaub macht, findet solche Angebote mit schöner Selbstverständlichkeit vor. Unser Antrag wurde einstimmig beschlossen.
Hier der vollständige Antragstext.
Bushaltestellen barrierefrei!
Berliner Busse haben eine Rampe für Rollstuhlfahrer*innen. Wirklich barrierefrei nach dem Leitkonzept „Design für alle“ ist eine Bushaltestelle dann, wenn Menschen mit Einschränkungen sie ohne Hilfe Dritter erreichen und benutzen können: Leitsysteme und Informationen auch für Blinde und Seheingeschränkte, und eine Bordsteinhöhe von 22 cm im Bereich der beiden vorderen Türen für Rollstühle, Rollatoren und Kinderwagen. Um eine parallele Anfahrt zu gewährleisten, wird die Haltestelle bis an die Fahrspur vorgezogen („Haltestellenkap“). Bei Straßensanierungen und Umbauten werden auch die Bushaltestellen barrierefrei umgebaut; der gültige Nahverkehrsplan Berlin 2019-2023 spricht von mehr als 6.000 noch nicht barrierefreien Bushaltestellen in unserer Stadt. Ein Haltestellen-Kataster ist in Arbeit. Ab 2023 sollen jährlich 200 Haltestellen zusätzlich barrierefrei umgebaut werden, gestaffelt nach Lage und Nutzungsintensität. Wie lange wird das insgesamt wohl dauern?
10. Mai 2023: Einwohneranfrage
Eine Bürgerabfrage in der BVV heute hat ergeben, dass immerhin weitere sieben Bushaltestellen im Bezirk auf der Prioritätenliste stehen. Barrierefreier Ausbau aller Haltestellen bis Anfang 2022 – was ist die Zielvorgabe im Personenbeförderungsgesetz – auch für Reinickendorf eine Illusion. Der Nahverkehrsplan Berlin sah bis Ende 2022 nicht nur eine Prioritätenliste, sondern auch die Schaffung der personellen und finanziellen Voraussetzungen auch auf bezirklicher Ebene für den jährlichen Ausbau von Berlinweit 200 Bushaltestellen im Jahr vor. Diese Zahl wird wohl nicht zu erreichen sein – in Reinickendorf jedenfalls sind die dafür nötigen Voraussetzungen nicht gegeben.