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Mehr Barrierefreiheit in der Rollberge-Siedlung

AG Selbst Aktiv der SPD Reinickendorf zu Gast beim Quartiersmanagement Titiseestraße

Unser erstes Treffen im neuen Jahr fand am 2. Februar im Büro des Quartiersmanagements der Rollberge-Siedlung statt; mit dabei waren auch Regina Vollbrecht, Beauftragte des Bezirksamts für die Belange von Menschen mit Behinderung, sowie Sven Meyer MdA, zu dessen Wahlkreis die Rollberge-Siedlung gehört. Das QM arbeitet seit 2021; der Leiter, Felix Bergemann, gab uns einen Überblick über die Schritte, die seither für eine Verbesserung der Barrierefreiheit eingeleitet werden konnten. Am Anfang stand eine Befragung der Menschen, die in der Siedlung leben. Gleich nach dem Thema Müll und Sauberkeit kamen dabei die vielen Barrieren in der Siedlung mit ihren vielen Anhöhen und den Bauten aus den 1960er- und 1970er-Jahren in den Blick. Eine Berollung durch den Beirat für Menschen mit Behinderung lieferte einen ersten Überblick. Mit Fördermitteln aus dem Sonderprogramm „Sauberkeit und Sicherheitsempfinden im Quartier“ konnte dann die „Gruppe F“, eine auf die Gestaltung von Freiräumen spezialisierte Firma für Landschaftsplanung und -architektur, beauftragt werden. Eine Bestandsaufnahme konnte im November abgeschlossen werden, blieb allerdings auf die Außengelände beschränkt; die oft problematische Situation in den Eingangsbereichen der Häuser blieb unberücksichtigt. Treppen und zu steile Rampen wurden dabei als Barrieren ebenso erfasst wie mangelhafte Beleuchtung oder fehlende Querungsmöglichkeiten an den Bushaltestellen. 

Für erste Maßnahmen stehen in den Jahren 2024 und 2025 weitere Mittel aus dem Sonderprogramm zur Verfügung. Für die Planung wurde eine Prioritätenliste erarbeitet, die sich auf die drei Senioren-Wohnhäuser im Quartier konzentriert; ein wichtiger Aspekt ist eine bessere Orientierung in der Siedlung durch ein Wegeleitsystem. Geplant sind nun fünf Referenzprojekte: Für das Seniorenwohnhaus Schluchseestraße soll eine verbesserte Wegeführung mit einer normgerechten Rampe den Zugang erleichtern und zugleich die Aufenthaltsqualität im Außenbereich erhöhen. Am Knotenpunkt Tegenauer Zeile wird die Grünfläche stufenlos erschlossen und so für die Seniorenwohnungen nutzbar gemacht; dazu gehören auch taktile Orientierungsmöglichkeiten. Der Kinderspielplatz Tegenauer Zeile erhält barrierefreie Spielmöglichkeiten und eine bessere Aufenthaltsqualität. Die durch den Parkplatz Todtnauer Zeile unterbrochene Wegeführung wird wieder durchgehend hergestellt. Besonders wichtig für die Entwicklung des Quartiers: Die Umgestaltung des Poppele-Platz. Hier werden barrierefreie Wegeführung und höhere Aufenthaltsqualität mit einer Entsiegelung der Oberflächen verbunden; durch eine Erhöhung der Straße wird ein barrierefreier Zugang zum Platz und zum angrenzenden Campus geschaffen und zugleich der Verkehr beruhigt. Insgesamt sehr beeindruckend, wie hier mit relativ geringem Aufwand eine wirkliche Verbesserung der Lebensqualität im Viertel für alle Menschen erreicht werden soll. Ein Konzept für mehr barrierefreies Wohnen in der Rollberge-Siedlung, wo Hauseingänge und auch die vorhandenen Fahrstühle oft nur über Stufen zu erreichen sind, steht aber noch aus.

Thomas Koch

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